14. Tag: 82 km bis kurz vor Nantes

Ich bin noch bei gutem Wetter losgefahren, ab Mittags wurde es aber schlechter. Ich bin deshalb ziemlich flott auf einen Zeltplatz in der Nähe von Nantes gefahren. Pausen hatte ich nur zum Einkaufen und zum Essen auf einem Picknickplatz, auf dem ich mir den einzigen regengeschützten Tisch mit zwei Radlern aus Belgien geteilt habe.

Meine quasi ernährungswissenschaftliche Vorbereitung auf meine tourdefrance schlägt voll durch. Einmal täglich gibt es zwei Pain au chocolat und einen Trinkjoghurt.

Da gestern Sonntag und heute Feiertag war, gab es mehr Ausflügler als sonst. Es gab auch einige wenige Radwege, die zugleich auch Fußgängerwege waren. Hier kamen meine Erfahrungen aus der bisherigen Tour voll zum Tragen. Am Anfang hatte ich „Attention“ gerufen, wenn ich erreichen wollte, dass jemand den Weg freimacht. Mit „Attention“ outet man sich vermutlich gleich als Deutscher und erreicht nichts. Der Franzose verwendet das vornehme „Pardon“ und seit ich das auch mache, teilt sich die Menge wie seinerzeit das Rote Meer und ich kann geschmeidig hindurch fahren. Die Klingel zu benutzen ist nicht hilfreich. Sie wird eher dazu benutzt, andere zu begrüßen.

Morgen fahre ich als erstes zum Boulanger. So heißt hier, wie ich inzwischen gelernt habe, nicht nur der Bäcker, sondern auch der Mediamarkt. Letzte Nacht wurden meine Powerbank und mein Ladestecker geklaut. Die werde ich also beim Bäcker ersetzen.

Und dann gehe ich noch zum Decathlon, weil ich meine Fahrradbrille verloren habe. Die war aber schon einige Tage alt.